AG:Design/Druck/Glossar

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Alles zum Thema Druck für die Piratenpartei Österreichs

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Inhaltsverzeichnis


Papier

Grammatur

Gewicht des Papieres in Gramm pro m2

Gestrichen

Ungestrichen

Ausschuss

Als Ausschuss oder ausschiessen bezeichnet man den Vorgang, ein Dokument so auf einem anderen Bogenformat zu montieren, dass danach geschnitten oder gefaltet werden kann, ohne Seiten durcheinander zu bringen.

Möchte man beispielsweise A6-Flyer auf einer A3-Druckmaschine produzieren wird das original-Dokument 8x auf einer Seite montiert, es wird auf A3 ausgeschossen. Dieser Vorgang wird immer im Rahmen der Druckvorstufe durchgeführt, Kunden- oder Grafikerdaten, die bereits ausgeschossen wurden sind unerwünscht, oft werden von der Druckerei alle anderen Daten verworfen und nur von einem Exemplar ausgehend ein Ausschuss durchgeführt.

Die Anzahl und Parameter für einen Ausschuss sind von der jeweils verwendeten Druckmaschine abhängig. Der A6-Flyer würde für eine A3-Druckmaschine auf A3 mit 8 Nutzen ausgeschossen werden, für eine Bogen-Offset-Druckmaschine mit A0 würden 64 Flyer auf einen Bogen passen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschie%C3%9Fen

Nutzenmontage

Die wichtigste Form des Ausschusses ist die Nutzenmontage. Als Nutzenmontage bezeichnet man schlicht die Widerholung des gewünschten Zielformates auf dem Format der Produktionsmaschine. 8 Flyer auf A3 wären also 8 Nutzen.

Da Druckmaschinen oft bogenweise verrechnet werden versucht man möglichst viele Nutzen auf einen Bogen zu bringen. Es ist beispielsweise günstiger wenn man 5000 A3 mit 2 Nutzen druckt als 10000 A4 Blätter mit nur einem Nutzen. Danach macht man einfach einen Schnitt und hat das gewünschte Zielformat.

Wichtig sind Nutzenmontagen insbesondere bei abfallendem Druck. Möchte man seine A6 Flyer abfallend haben, dann muss man die 8 Flyer auf einem A3 Überformat so montieren, dass zwischen Ihnen ein Abstand, ein Steg bleibt. Die Stege zwischen den Flyern werden durch Beschnitt entfernt ebenso wie der außen bleibende Rand.


Makulatur

Falzung

Je nach gewünschter Faltung müssen die Seiten des Dokumentes auf einem Blatt richtig montiert werden. Deshalb muss man schon bei der Dokumenterstellung berücksichtigen, welche Falzung man wählt.

Wickelfalz

Beim Wickelfalz wird das Blatt mit der Rückseite aufgelegt, dann faltet man erst von rechts zur Mitte, und anschließend Links zur Mitte über das zuvor gefaltete Blatt.

Z-Falz

Der Name Z-Falz kommt daher, dass wenn man das gefaltete Blatt von der langen Kante betrachtet das wie ein Z ausschaut.

Mittelfalz

Eine klassische Falzvariante, die etwa bei Broschüren bzw. Sattelheftungen angewandt wird, einfach der Hälfte nach falten.

Andere Falzungen

Es gibt noch viele Falzungen mehr, etwa http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Bruch-Falz

Sattelheftung aka Broschürenheftung

Das ist die klassische Broschürenheftung mit 2 Klammern im Buchrücken, der keinen Steg hat, es handelt sich also um gefaltete Hefte, ähnlich wie wir es aus der Schulzeit kennen. Für die Datenaufbereitung müssen hier je nach Maschine sehr unterschiedliche Werkzeuge benutzt werden. Die Arbeit wird hier durch Personen erschwert, die es vermeintlich besser wissen (wegen ihrem Heimat-Kombi-Geräte). Viele moderne Maschinen verügen über Falzwerke, Stapler, Hefter usf., schickt man also die richtig aufbereiteten Dateien mit richtigen Steuerbefehlen und Treibereinstellungen auf die jeweilige Maschine kommt einfach ein fertig gefaltenes und geheftetes Magazin heraus - auch etwa mit farbigem, dicken Umschlag und SW-Kern.

Broschüren müssen immer eine durch 4 teilbare Seitenanzahl haben, also 4, 8, 12, 16, ..., jeweils 4 dieser Seiten werden auf ein Blatt montiert, jedes Blatt wird gefalzt und anschliessend mit den anderen Kernblättern und dem Umschlag geklammert.

Ihr müsst daher immer die EINZELSEITEN einer Broschüre an die Druckerei schicken, nicht vielleicht mühevoll gestaltete Blattvorlagen aus zusammenkopierten Einzelseiten(die die Druckerei im schlimmsten Fall selbst für sehr viel Geld zerlegt).

Anhand eines kleinen Denkanstoßes kann man die Komplexität und die Schwierigkeiten vielleicht besser erahnen.

Vorliegend ist ein 16-seitiges Magazin, auf Seite 3+4 ist ein Panoramabild mit ienem Menschengesicht. Seite 3 liegt aber auf Kernblatt 1, innen, liks Seite 4 liegt auf Kernblatt 2, außen, rechts Natürlich erfordert das einen abfallenden Druck, also überfüller überall

Probiert das mal daheim mit InDesign oder Acrobat :D

Kern

Als Kern bezeichnet man in einem Buch die inneren Seiten, also außer dem Umschlag.

Eine 12-seitige Broschüre besitzt also 4-Umschlagseiten und 8 Kernseiten oder 1 Blatt für den Umschlag und 2 Blättern Kern.

PDF-Workflows

Mit diesem Begriff werden in der Druckerbranche oft die Arbeiten beschrieben, die notwendig sind um aus Grafikerdaten - oft Indesigen, ... - ein druckfertiges PDF zu erzeugen. Früher wurde Postscript verwendet, welches auch direkt von Druckern interpretiert werden konnte (Laserdrucker haben daraus ihre Druckdaten gerastert). Aufgrund der einfacheren Handhabbarkeit und vielfältigeren Nutzbarkeit hat sich das PDF durchgesetzt.

Mit PDFs kann man unter Zuhilfenahme der richtigen Programme - unter Windows etwa Adobe Acrobat mit Plugins - nahezu alle für die druckvorstufe notwendigen Schritte auf einem handelsüblichen PC durchführen, früher waren für PS-Workflows oft spezialisierte Rechner, beispielsweise Sun-Stations notwendig.

Auch heute kommt man in der Druckereibranche schwer an Acrobat vorbei.

Der Ablauf beginnt mit der Entgegenahme eines PDFs, oft schon vom Grafiker, die Druckerei bearbeitet, validiert, modifiziert das PDF, setzt Schneidmarken, macht eine Nutzenmontage bzw. Ausschuss etc. jeweils für die entsprechende Druck- und Produktionsmethode.

Gestrichen

Ungestrichen

Abfallend

Ein randloser Druck - also bis zum Rand bedruckt - wird als abfallend bezeichnet.

Damit man abfallend drucke kann müssen in den Daten Überfüller vorhanden sein.

Überfüller

Als Überfüller werden die Seitenbereiche bezeichnet, die bei einem abfallenden Beschnitt abgeschnitten werden

Das ursprüngliche Seitenformat und alle grafischen Elmente müssen daher größer als das zugeschnittene Zielformat sein, üblich sind Überfüller von 2-5 mm

Tyvek

Hierbei handelt es sich um ein reissfestes, wasserfestes Trägermaterial für Großformatdrucker, meist werden sie mit Wachs bedruckt (auch wasserfest). Das Material ist glasfaserverstärkt und reisst nur nach einschnitten, es ist verhältnismässig teuer.

Endfertigung

Unter Endfertigung versteht man alles, was nach dem Druck mit einem Produkt passiert, das kann eine Heftung, eine Faltung, Lochung, Bescnitt oder Ähnliches sein. Dieser Bereich ist häufig sehr teuer da es manuelle Eingriffe braucht oder mechanisch stärker belastete Maschinen- und Maschinenteile.

Stacker

Hierbei handelt es sich um einen Stapler, das Druckwerk stapelt die Dokumente im Ablagefach, auf Wunsch kann dies auch versetzt erfolgen, so kann man mehrere Exemplare nachher leicht voneinander trennen. Oft beinhalten Stacker auch Falz- oder Stanzwerke oder eine Klammereinheit (Eckklammern)

Coil-Bindung

Eine Coil-Bindung ist eine recht robuste Spiralbindung aus Kunststoff, die einen 360° Umschlag einer Seite erlaubt, mit vielen anderen Bindungen geht so ein Umschlag nicht sondern meist nur bis 180°. Neben ihrer Robustheit hat die Coil-Bindung daher auch einen geringeren Platzbedarf - man kann sie leichter auf Schreibtischen oder auf dem Schoß lesen - und zudem eine hohe Lebensdauer

Preflight-Check

Ein Preflight-Check ist ein Datencheck, bei dem sichergestellt wird, daß die Daten auch automatisiert verarbeitbar sind, also insbesondere den Technischen Erfordernissen (Etwa PDF-Versions-Nummer oder PS-Level) entspricht.

Bei Online-Druckereien beinhaltet ein rudimentärer Pre-Flight etwa einen Check der Dokumentabmessungen und die Kompatibilität mit entsprechende Versionen der Seitenbeschreibungssprache.

Die optimierten, herstellerspezifischen AG:Design/Druck/Glossar#RIP RIPs setzen oft bestimmte Versionen von PS oder PDF vorraus und unterstützen manchmal auch nicht alle Elemente des Standards oder fügen eigene hinzu. Die Eignung des Dokumentes für die entsprechende Maschine und ihren RIP wird durch einen Preflight-Check überprüft. Das spart bei großen oder stark ausgelasteten Maschinen nicht unerhebliche Mengen Geld, Abstürze, Fehldrucke und lange Rechenzeiten können so vermieden werden.


RIP

Der Raster Imaging Processor kümmert sich um die Interpretation der Druckdaten )wie PS, PDF oder PCL in Rasterdaten, die dann an das Druckwerk selbst übertragen werden und ausgeführt (Belichtung, Beschichtung, Vortrieb, ...) Bildpukt für Bildpunkt wird dabei der Farbauftrag je Farbe, also bei CMYK vier, errechnet und im Druckwerk zu Papier gebracht.

CMYK

CMYK ist ein subtraktives Druckverfahren, also die Farben Cyan, Magenta & Gelb ergeben schwarz. Bei RGB-Farben ergeben die drei Farben (Rot, Gelb, Blau) hingegen weiß, ein additatives Verfahren.

K in der Folge CMYK steht für Key, was Schwarz entspricht. Wer sich nun wundert, warum bei einem substraktiven Farbmodell nun noch eine Schwarz braucht, der möge sich bitte vorstellen oder anschauen, wie das ausieht wenn man CMY mischt → Das ist eher eine Mischung aus Dunkelbraun und Dunkelgrau. Viel besser, schärfer und auch Tonersparender ist da natürlich eine einzelne Schwarz-Kartusche.

Ein richtig sattes Schwarz bekommt man übrigens in dem man die drei Grundfarben und Schwarz zu je 100% aufträgt, also ein Farbauftrag von 400% im Gegensatz zu einer Schicht Schwarzem Toner.

Rillen

Will man stärkes Papier - ab etwa 130g pro m2 - falten, hat man oft das Problem, daß das Papier bricht. Das ist schwer zu erklären aber etwa leicht an einer Visitenkarte zu erkennen. Knickt man die dicke Karte verläuft die Faltung unregelmässig und hässlich, die Struktur des Papieres bricht an Fasergrenzen, und daher nicht direkt an der gedachten Linie.

Dem entgegnet man durch Rillen des Papieres, dabei wird eine Rille ins Papier gedrückt, auf der anderen Seite entsteht ein kleiner Grat. Am Grat kann man die Blatteile zusammenfallen, die Rille ist an der "Aussenseite" der Faltung. Durch das Rillen bricht das Papier nicht mehr beim falten.

Wann ein Papier bei welcher Grammatur bricht ist vom Papier selbst abhängig. Sehr weiches, feinfasriges Papier kann man auch bei höherer Grammatur noch ohne Rillung problemlos falten. Grobfasriges Material - oft etwa Zeichenkartons, Bastelkartons, Billigpapiere usf. hingegen nicht. Das probiert man am Besten anhand eines Papiermusters aus.

Bemusterung

Druckverfahren

Digital

Im Digitaldruck gibt es sehr kurze Produktionszeiten auf richtig nett großen Farb- oder SW-Laserdruckern. Doch die Geschwindigkeit hat ihren Preis. Gerade größere Auflagen sind im Digitaldruck immer noch extrem teuer, Kleinserien hingegen sind recht günstig. Für Kleinauflagen, Schnellschüsse, Bemusterungen, ... kommt idR immer Digitaldruck zu Einsatz.

Digitaldruck macht insbesondere bei Kleinauflagen und kurzfristigen Terminen sinn, SW-Druck ist zudem im Digitaldruck auch bei größeren Stückzahlen konkurrenzfähig zum Offsetdruck. Farbiger Digitaldruck ist 5-10x so teuer wie SW-Drucke.

Als Druckverfahren kommen klassischer Laserdruck oder auch Wachsdruck zum Einsatz. Wachsdruck ist nicht so hitzebeständig wie Laserdruck, hat dafür aber eine gewisse Brillianz und ein "wärmeres" Druckbild, Wachsdrucke können aber beispielsweise nicht mehr laminiert werden.

Offset

Der Offset-Druck hingegen setzt stark auf Logistik und Staffelung - große Anzahlen sind nur unwesentlich teurer als Kleinauflagen, da der initiale Aufwand in Druckvorstufe & Co viel höher ist. Bei großen Stückzahlen ist Offset preislich natürlich unschlagbar, zeitlich aber bei im Durchschnitt 6 Tagen Lieferzeit nicht selten ein zeitliches Problem.

Übrigens: Bemusterungen für den Offset-Druck werden im Digitaldruck gemacht.

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