Benutzer:Betriebsdirektor/Wirtschaft/Geld und Geldsystem

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Inhaltsverzeichnis

Technische Gelder

Bitcoin Analyse der EZB:

http://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/other/virtualcurrencyschemes201210en.pdf


Der Fureai Kippu (dt. „Gegenseitiger-Kontakt-Ticket“, Kunrei-Transkription: Hureai Kippu) ist eine japanische Sektoralwährung im Gesundheitswesen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fureai_Kippu


Die Saber (spanisch/portugiesisch: Wissen) ist eine geplante Sektoralwährung für Brasilien, die vom Kultusministerium ausgegeben werden soll.

http://de.wikipedia.org/wiki/Saber

Begriffsbestimmung

Zentralbankgeld: Darunter versteht man das von der Zentralbank (Notenbank) geschaffene Geld. Dieses Geld existiert in Form von Sichtguthaben bei der Notenbank odr als Bargeld in Form von Münzen und Banknoten. Das Zentralbankgeld wird entweder von Kreditinstituten ("Geschäftsbanken", GB) oder von Wirtschaftsteilnehmern ("Nichtbanken", NB). Die Haltung erfolgt in Form von Guthaben bei der Zentralbank (nur GB) oder als Bargeld (GB und NB).

Geschäftsbankengeld: Darunter versteht man das von Geschäftsbanken in Form von Sichtguthaben (an Kunden = Nichtbanken) geschaffene Geld. Dieses Geld wird auch als Buchgeld oder Giralgeld bezeichnet. Über diese Sichtguthaben kann jederzeit durch Abhebung verfügt werden. Abheben in Form von Bargeld bedeutet, dass Geschäftsbankengeld (Sichtguthaben) in Zentralbankengeld (Bargeld) umgewandelt wird.

Monetisierung: Zentralbankgeld entsteht durch eine Zunahme der Aktivpositionen in der Notenbankbilanz. Bei dieser Zunahme spricht man von Monetisierung der Aktivseite durch die Notenbank. Vermindert sich die Aktivseite der Notenbankbilanz, so wird Zentralbankgeld vernichtet.

Geldmenge: Die Geldmenge wird in Geldmengenaggregate eingeteilt. Folgende Geldmengenaggregate werden im Eurosystem laufend ermittelt und veröffentlicht:

  • M1: Bargeldumlauf und täglich fällige Einlagen
  • M2: M1 plus Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu sechs Monaten.
  • M3: M2 plus: Repogeschäfte, Geldmarktfondszertifikate, Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit.

Geld wird (im Eurosystem) von monetären Finanzinstituten (MFI: Zentralbanken, Kreditinstitute,...) erzeugt. Die konsolidierten Bilanzen aller MFI im Eurosystem ergeben die Geldmengenaggregate.

Ist Status im Bankensystem

Fractional Banking

oenb.at: Banking Regulation and Systemic Risk

Monetative

http://www.pax-aeterna.net/download/schieschnek,%20mario%20-%20kritik%20an%20der%20vollgeld-reform%20der%20monetative%20aus%20debitistischer%20sicht.pdf


Interview mit Matthias Schrade (ex Pirat) auf tp: http://www.heise.de/tp/artikel/38/38693/1.html

"Was halten Sie vom Vollgeld?" "Nichts"

Begründung: Die Chinesen haben das und dort entwickeln sich Schattenbanken:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/grauer-kreditmarkt-chinas-schattenbanken-taumeln-a-794849.html

"Sorgen macht nicht nur ein Berg fauler Kredite, der sich durch das milliardenschwere Konjunkturprogramm aufgetürmt hat, oder die hohen Schulden der einzelnen Provinzen. Die Regierung ist auch alarmiert über die Zahl der Schattenbanken, die seit zwei Jahren explosionsartig und unkontrolliert wächst. Zwischen 10 und 20 Prozent aller neuen Kredite stammen nach Schätzungen aus diesem informellen Kreditmarkt, der jetzt ins Wanken gerät. Es ist ein undurchsichtiges Geflecht von Unternehmen, Investoren, illegalen Geldverleihern und skrupellosen Kredithaien."

http://www.welt.de/finanzen/article106156773/China-legalisiert-seine-Schattenbanken.html

"Bei einem Besuch in der Provinz Fujian, deren Bewohner als besonders geschäftstüchtig gelten, klagte ein Kleinunternehmer Wen gegenüber, dass es ungeheuer schwierig sei, an Kredite zu kommen. Oft entgehe ihm dadurch ein Geschäft. Der Gast wiederum beschränkte sich diesmal nicht auf die üblichen Beschwichtigungsformeln. Vielmehr holte er zu einem Rundumschlag aus.

Er kenne das Problem, sagte Wen. Der Grund sei, dass die großen Banken de facto ein Monopol hätten. "Sie machen viel zu leicht Profit", sagte er: "Wir versuchen deshalb jetzt mehr privates Kapital ins System zu bringen, um so das Monopol zu brechen." Das Besondere an diesen Aussagen: Diese wurden genau so im staatlichen Rundfunk übertragen."

Freigeld

© 1986 Jürgen KAUN unter Mitarbeit von Friedrich FELDMANN Stuttgart KRITIK DER FREIWIRTSCHAFTLICHEN GELD- UND ZINSTHEORIE

http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/kaun/



Geschäftsbankengeld

Eine Geschäftsbank kann ebenso wie eine Notenbank durch Monetisierung ihrer Aktivseite Geschäftsbankengeld schaffen. Die Bank schreibt den Kreditbetrag am Girokonto gut, gleichzeitig entsteht eine Forderung der Bank an das Unternehmen in Höhe dieses Betrages:

Geschäftsbank
Aktiva Passiva
Forderungen +1000 Sichtverbindlichkeiten +1000
Unternehmung
Aktiva Passiva
Sichtguthaben -1000 Verbindlichkeiten +1000

Die Nichtbank verfügt nun über ein Sichtguthaben, mit dem sie Zahlungen leisten kann (z.B. Bargeld abheben oder Überweisungen tätigen). Wenn der Kredit zurückgezahlt wird, wird das Geschäftsbankengeld wieder vernichtet. Die Gewährung von Krediten oder den Ankauf von Wertpapieren durch eine Geschäftsbank, bei der ein Sichtguthaben entsteht, bezeichnet man als Aktivgeschäft. Ein Aktivgeschäft einer Bank erhöht die Geldmenge im Währungsraum.

Dem gegenüber steht auch die Möglichkeit der passiven Schaffung von Geschäftsbankengeld. Wenn jemand Bargeld bei der Bank einzahlt und diesen Betrag auf sein Girokonto verbuchen lässt, so wird dabei Zentralbankgeld in Geschäftsbankengeld umgewandelt.

Geschäftsbank
Aktiva Passiva
Zentralbankgeld +1000 Sichtverbindlichkeiten +1000
Unternehmung
Aktiva Passiva
Bargeld -1000
Sichtguthaben +1000

Dieser Vorgang ändert nichts an der gesamten Geldmenge (Bargeld plus Geschäftsbankengeld). Gleiches gilt, wenn jemand Buchgeld in Bargeld umwandelt (Guthaben vom Konto abheben). Da sich die Bank bei diesem Vorgang passiv verhält, nennt man das Geschäft Passivgeschäft.

Liquiditätsproblem

Da die Banken zwar Geschäftsbankengeld, aber kein Zentralbankgeld (Bargeld) schaffen können, stehen sie vor einem Liquiditätsproblem, wenn Kunden Sichtguthaben in Form von Bargeld abheben wollen. Daher muss eine Bank eine sog. Barreserve an Zentralbankgeld halten. Banken wissen aus Erfahrung, dass sie nicht 100% der Sichtguthaben liquide vorhalten müssen. Die Zentralbanken schreiben zudem den Kreditinstituten eine Mindestreserve vor, die in Form von Sichtguthaben bei der Notenbank gehalten werden muss. Schafft Bank A Geschäftsbankengeld und wird dieses Geld an an Bank B überwiesen, so wird von Bank A nach Bank B Zentralbankguthaben in der Höhe der überwiesenen Summe transferiert.


Ist "Schuldgeld" tatsächlich ein Problem?

Das Eine (ZBG) ist ein Zahlungsmittel bzw. dasjenige Medium, in dem eine schuldbefreiende Zahlung möglich ist. Kennt man vom Bäcker: man schließt mit dem Verkäufer einen Vertrag, indem qua Angebot und Annahme eine zweiseitige übereinstimmende Willenserklärung zu einem gegenseitigen Schuldverhältnis führt. Was führt nun zum Ziel der ganzen Operation, welches darin besteht, daß der Kunde ein Gut übertragen bekommen möchte, während der Verkäufer eine Ware übertragen möchte und das mit einer möglichst schuldbefreienden Zahlung? Richtig, die Übertragung des Geschuldeten.

Das Andere ist die Referenz auf Geld. Referenz auf Geld bedeutet, daß es einen Verfügungsanspruch gibt, über einen bestimmten Geldbetrag disponieren zu können, indem einem Dritten (der Geschäftsbank) der Auftrag erteilt wird, die Übertragung des Herausgabeanspruchs an den Empfänger zu übernehmen. Was dabei offenbar eintritt ist die vieldiskutierte Tatsache, daß in einem Bankensystem – im Gegensatz zu der Barzahlung – die Notwendigkeit 100% Zentralbankgeld für die Abwicklung der Transaktionen vorhalten zu müssen offenbar in dieser Ausprägung nicht gegeben ist. Aus diesem Umstand folgert eine ganze Diskussionsrichtung, daß dort ein “fraktionelles Reservesystem” vorliege, welches gewissermaßen auf Kosten der Bankkunden nur einen Teil der umgesetzten “Geldmenge” zur Abwicklung aller Transaktionen verwende. Damit einher ergeht der Vorwurf an die Banken “das Geld der Einleger” für ihre Zwecke zu verwenden, indem es (rechtswidrig) weiterverliehen werde.


http://soffisticated.wordpress.com/2012/04/11/verirrungen-zwischen-giralgeld-und-zentralbankgeld/

http://soffisticated.wordpress.com/2012/07/01/was-ist-clearing/

http://soffisticated.wordpress.com/2012/12/15/geld-oder-kredit-who-cares-banken/

Der "fehlende" Zins

http://wiki.piratenpartei.de/AG_Finanzmarktreform/Gegenwärtiges_Geldsystem

http://www.petersdurchblick.com/2012/03/der-zins-fehlt-nicht.html


Griechenland - Austritt aus dem Euro

ifo Institut 2012: Austritt Griechenlands aus der Europäischen Währungsunion: historische Erfahrungen, makroökonomische Konsequenzen und organisatorische Umsetzung

GKW Uni Hannover 1997: Geldschöpfungsgewinne in einer Europäischen Währungsunion

Quellen

Issing, Othmar: Einführung in die Geldtheorie, 15. Auflage 2010


Links


Diverse Notizen

Debatte um Annullierung von Staatsschulden (NZZ)

OeNB Studie 2012: Household Finance and Consumption Survey des Eurosystems 2010

Fiskalismus kontra Monetarismus - OeNB, 1977


Geldtheorie

Die Geldtheorie umfasst die Beziehungen zwischen den geldwirtschaftlichen Größen untereinander und jene zwischen Geld- und Güterwirtschaft unter Berücksichtigung internationaler Verflechtungen: Sie erklärt, welche Rolle die einzelnen Größen, wie z.B. Geld, Kredit und Zins, im Wirtschaftsablauf spielen. Siehe: Geldtheorie (Gabler)


Papiergeld und Kreditschöpfung

Bereits die Ausgabe von Papiergeld gegen Gold ist Kreditschöpfung ("Schuldgeld"). Denn es können durchaus höhere Mengen an Papiergeld ausgegeben werden, als an Gold vorhanden ist. Solange das Papiergeld zirkuliert, besteht hier kein Problem. Erst wenn die Bank alles auf einen Schlag zurück einlösen muss und dabei nicht auf externe Kredite zurückgreifen kann, kommt es zum Zusammenbruch der Bank. Einige Fakten:


  • Erstes Buchgeld in Europa: Die Bank von Amsterdam
  • Erstes Papiergeld in Europa: Bank von Stockholm (privat)
  • Gründung der Bank of England durch Kaufmann Paterson (privat), emittierte Papiergeld


Die Entwicklung zur Zeit der industriellen Revolution ist vergleichbar mit der heute bei Banken üblichen Kreditschöpfung. Was früher unter dem Begriff "Zettelbanken" etabliert war und während der Industrialisierung die Zahlungsmittelknappheit behoben und die Finanzierung sichergestellt hatte, ist heute die Geschäftsbank (früher: Privatnotenbank).

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