Stellungnahme zur Umfrage-Causa
- Der Raab hat versagt*
Mein Vertrauen hat Stephan Raab damit sofort verloren -- es ist auch nicht verwunderlich dass es laute Aufschreie gibt -- Hr. Raabs Rück- und Austritt ist nicht bedauerlich sondern die einzige Möglichkeit einem Parteiausschluss zu entgehen.
Das wäre ein würdevoller Schritt gewesen -- nicht aber wie er es darstellt und sich in eine Opferrolle begibt und seine technische Inkompetenz und Unachtsamkeit in Bezug auf Datenschutz damit in den Hintergrund rücken lässt, die Umfrage wäre von Parteikollegen manipuliert worden.
Tatsächlich kann er gar nicht nachvollziehen wer manipuliert hat, die Parteikollegen zu belasten ist noch ein weiterer Rundumschlag der Parteischädigend ist.
Er hat diese Behauptung auch nie überprüfen lassen, denn die Manipulationen haben wohl erst NACH Hinweisen und öffentlichem Posten im Internet (im Forum) stattgefunden. In die grossen Manipulationen haben natürlich Personen gemacht, die unerkannt bleiben wollen und werden.
- Es gibt keine Inquisition in der Piratenpartei*
Die "Hängt-Sie-Höher" IP-Heugabel-Hexenjagd-Inquisitionsgruppe, die laut aufschreit hat von Datenschutz -- etwa gegen Vorratsdatenspeicherung einzustehen -- und somit den Prinzipien der Piratenpartei nicht viel verstanden. Auch ist sie Argumenten der Techniker in keinster Form zugänglich und fordert weiterhin "Blutzoll".
Sie werden eine Zeit laut aufschreien, empört und laut herummotzen, nach Opfern verlangen und allerhand Schaden anrichten -- aber sollen sie, auch sie sind fehlgeleitet und uninformiert in die Piratenpartei eingetreten und jene die ihrem Ruf nach Verfolgung und Hexenjagd beipflichten und vielleicht sogar die Piratenpartei verlassen sind kein Verlust.
- Was sind unsere Stärken*
Der demokratiepolitisch wesentliche Bonus und Vorteil der Piraten gegenüber anderen Parteien rückt in den Hintergrund -- eine manipulierbare Umfrage wird als solche entlarvt und an den Pranger gestellt.
Die Mitglieder werden dankbar sein, dass offenbart wurde, dass eine demokratische Wahl so nicht möglich ist, da mit einfachsten Mitteln verfälschbar.
- Wahlen & Abstimmungen dürfen nicht manipulierbar sein*
Österreich hat einen hohen demokratiepolitischen Wahlanspruch und Manipulation ist bei Wahlen undenkbar, was den empörten Aufschrei umso verständlicher macht. Unser Land schickt Wahlbeobachter in teilweise scheindemokratische Länder um Verfälschungen von Wahlen aufzudecken oder gar zu unterbinden.
In der e-Voting Debatte ist im Rahmen der ÖH-Wahlen das Wahlcomputer-Dilemma ausreichend kommuniziert worden, noch immer kann eine vertrauliche, anonyme Wahl -- gerade bei Personenwahlen und auch bei Vertrauensfragen immens wichtig -- nicht mit IT-Mitteln sichergestellt werden.
Hr. Raab hat somit versagt, als er ein Mittel gewählt hat, dass manipulierbar ist und die parteiinternen Wahlwächter und Technikexperten haben das zurecht angeprangert und offengelegt, eine (politische) Zukunft hätte Hr. Raab in der Piratenpartei wohl niemals wieder gehabt und auch ausserhalb sollte Hrn. Raabs Verständnis von Technik, Sicherheit und Datenschutz einmal in Frage gestellt werden. Er steht nicht für eine ehrliche Politik und transparente Methoden, unser Mittel der Transparenten Offenlegung der des Faktums der Manipulierbarkeit der Wahl setzt er gleich mit Manipulation durch Piraten. Das ist meiner Meinung nach unlauter und politisches Kalkül angesichts des Endes einer kaum begonnenen Politkarriere in der Piratenpartei.
- Manipulation -- Sprachliche Bedeutung vs. Emotion*
Klar ist natürliche, das Wort "Manipulation" verkauft sich gut, weckt Emotionen, und bedingt die "Schuldfrage" aber wer kennt die eigentliche Bedeutung des Wortes "Manipulation" in diesem Kontext?
Zum Glück haben ja ebendiese Techniker auch die Möglichkeiten von Google entdeckt ;)und wir können ganz einfach die Bedeutung des Wortes "Manipulation" erfahren, wenn sie auch in unserem alltäglichen Sprachgebrauch etwas diffus ge- und missbraucht wird.
die gezielte und verdeckte Einflussnahme <http://de.wikipedia.org/wiki/Einfluss>, also sämtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen (Camouflage <http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Camouflage_%28Sozialpsychologie%29&action=edit&redlink=1>, Propaganda <http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda>).
So, haben nun die Aufdecker manipuliert? Verdeckt war die Einflussnahme keinesfalls -- stand sogar im Forum -- verborgen sollte es auch nicht bleiben. Also werden hier Mitglieder der Partei die tatsächlich für den Schutz der Grundwerte eingetreten sind über einen Kamm geschoren mit Unbekannten die unerkannt geblieben sind und damit diskreditiert.
- Von den Hutfarben*
Die selbstregulative der Piratenpartei haben in erster Linie sehr gut gegriffen, es wurde aufgedeckt, Hr. Raab entschied sich durch Rück- und Austritt zur Flucht nach vorne um Schaden an seiner Person und Glaubwürdigkeit abzulenken.
Es waren technikaffine Mitglieder der Piratenpartei, die einen unzureichenden Schutz der Daten und der Abstimmungsergebnisse erkannt und publiziert haben, nicht alle warenWhite-Hats <http://de.wikipedia.org/wiki/Whitehat#White-.2C_Grey-_und_Black-Hats> aber jene die sich geoutet haben und im Forum darüber geschrieben zumindest Grey-Hats. Also jene Computertechniker die auf Sicherheitslücken hinweisen wenn sie eine entdecken und sie nicht unerkannt ausnutzen.
Wieder einmal vermengen hier die Medien die Begriffe Hacker und Cracker zu einem unzulässigen Einheitsbrei aufgrund der grösseren, zu erwartenden medialen Aufmerksamkeit.
Die "Generation Internet" -- die "verlorene Generation" der Politik -- hat aber in der Piratenpartei ebenso einen Platz wie die Unaufgeklärten in diesen Wissensbereichen. Nur Aufklärung und Wissensaustausch kann diesen Konflikt langfristig und nachhaltig lösen, nicht Polemik und Tätsersuch-Kampfrhetorik.
- Der Kratzer im Lack*
Man kann nun mediale Berichterstattung und Folgen für die Partei in erster Linie als Imageschaden erkennen oder bewerten, die tatsächlichen Fakten sind in Österreich halt tatsächlich schwer zu transportieren und die Zeitungen geben sich sichtlich wenig Mühe zu recherchieren.
Vorstände die dem politischen Alltagsdruck nicht gewachsen sind haben jederzeit die legitime Möglichkeit des Rücktritts, die Partei dahinter ist aber stark und als basisdemokratische Partei ist die Piratenpartei nicht von einigen Vorständen abhängig. Die Handlungs- und Beschlussfähigkeit ist nachwievor gegeben.
- Die Presse muss ihre Archive updaten*
Mag es für die Presse auch ein unsäglicher Verlust sein, wieder mal ihre Fotoarchive und Adressbücher updaten zu müssen werden wir -- die Piratenpartei -- nur stärker aus dieser Problematik hervorgehen. Und unsere Mitglieder und Strukturen werden vorsichtiger, sensibler und wachsamer sein.
In reinem Leserinteresse werden Skandale, Probleme hochstilisiert und beschworen -- eine unwürdige Form des Journalismus, schlecht recherchiert und nicht verstanden werden Meinungsbilder von Journalisten als objektive Berichterstattung verkauft. Ohne die Piratenpartei und ihre Stärken zu kennen oder verstehen zu wollen in alter Machart auf "Analogparteien" reflektiert.
- Der Preis der Transparenz ist die Stärke der Piratenpartei*
Von einer Auflösung wurde schon oft gesprochen, von einer Krise ebenso -- das ist der Preis den man für Transparenz und offenen Diskurs zahlen muss, daran muss man sich erst gewöhnen das Sitzungen nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden, und das ist gut so.
Denn die offene Behandlung von Problemen nicht nur dem Positiven zeigt das wahre Gesicht der Politik, hinter der in erster Linie Menschen und Meinungen stehen, nicht schöngefärbte Parteimeinungen und Kaderdenken ist die Grundlage der Piratenpartei, nicht Einfalt sondern Vielfalt ihre Stärke, nicht einige wenige, die gehen sind ein Verlust sondern die Vielen die bleiben!
Stürmische Nächte hat jedes Schiff oft hinter sich, aber im Morgengrauen wenn Wind und Wellengang sich mässigen, erkennt man, daß Schiff und Crew die Herausforderungen gemeistert haben, wieder Segel setzen und ihren Kurs unbeirrt fortsetzen. Mag auch so mancher von Bord gesprungen sein und seine Kameraden im Stich gelassen haben!
Ahoi Piraten! Alle Mann an Deck!
Quellen:
http://de.surveymonkey.com/mp/policy/privacy-policy/
http://de.wikipedia.org/wiki/SurveyMonkey
http://de.wikipedia.org/wiki/Manipulation
http://de.wikipedia.org/wiki/Datenkrake
http://de.wikipedia.org/wiki/Skriptkiddie
http://de.wikipedia.org/wiki/Whitehat#White-.2C_Grey-_und_Black-Hats