PirateBoxing

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Pirate Boxing mit Lightning Feedback: basisdemokratische Streitkultur.

Pirate Boxing ist eine piratische Initiative zur Abhaltung von Diskussionsrunden.

Inhaltsverzeichnis

Idee

Beim Diskutieren wird man gelgentlich schonmal emotional. Es werden Themen diskutiert, die einem persönlich wichtig sind; und ein Konsens scheint nicht immer möglich. Eventuell will man ein altes Thema beenden und will sich nicht noch mehr Probleme aufhalsen.

Diskussionen sind dann besonders sinnvoll, wenn sie geordnet ablaufen. Unkoordinierte Zwischenrufe und Untergriffe zwischen den Diskutanten wirken störend und kontraproduktiv. Pirate Boxing ist ein simples Regelwerk, dass eine geordnete Diskussionskultur fördert.

Zusätzlich soll als Vorbereitung für die Zukunft dienen, wenn jemand von uns bei einer Debatte mitmacht. Darüber hinaus soll es die Kreativität, gleichzeitig die Sachlichkeit und Standfestigkeit der Argumentation zu fördern. Man wird auch hier mit einem Feedback über die eigene Person konfrontiert und vielleicht ist es dann auch leichter mit konstruktiver Kritik und Selbstreflexion umzugehen.

Man nehme...

Zum Pirate Boxing braucht man:

  • Einen Raum mit genügend Platz
  • Einen oder eine ModeratorIn, auch Schenakelrichter genannt
  • Taschenlampen
  • Mikrofon
  • Diskussionsteilnehmer, auch Boxer genannt
  • Zuhörer

Ablauf

  1. Vor dem Pirate Boxing können Interessierte bereits Themen anmelden. Es finden sich zwei Diskutanten zu einem bestimmten Thema (optimal: einer pro, der andere contra).
  2. Zu Beginn stellt die Moderation kurz die Regeln vor. Dann gehts los.
  3. Die Boxer diskutieren entsprechend den Regeln
  4. Zuhörer können Wortmeldungen von sich geben, die Boxer darauf reagieren
  5. Nach einer festgelegten Zeitspanne endet die Diskussion.

Argumente & Fouls

In einer Debatte sind nur Argumente erlaubt, die mit einer Aussage, unterstützt durch Mimik, ausgeführt werden. Jegliche Untergriffe wie beispielweise die Benutzung eines abwertenden Ausdrucks oder anderen Körperteils (beispielsweise Verwendung des Wortes „Arschloch“ oder durch Gestikulation, etc.) wird nicht als Argumentationsmittel anerkannt und muss vom Schenakelrichter als Foul gewertet werden und zur Ermahnung oder im schlimmsten Fall zur Disqualifikation führen. Ein reguläres Argument ist dann ausgeführt, wenn der Redner 3 Sekunden schweigt. Bösartige manipulative Rhetorik und versteckte Untergriffe sind verboten, sie gelten als Foul und führen zur Verkürzung der Redezeit, um 1 Minute. Den Gegner anspucken oder sonstige körperliche Übergriffe gilt als Regelverstoß und führt zur sofortigen Disqualifikation.

Für die "Pirate Boxer" ist erlaubt: Das Wort, Gestik, Mimik, Aufstehen, Fragen ans Publikum und Wegdrehen.,(bei vorheriger Absprache mit Moderator/in): Weggehen.

Lightning Feedback

Beim Pirate Boxing haben die Zuhörer einige Möglichkeiten, auf den Verlauf der Diskussion Einfluss zu nehmen, unter anderem durch Lichtzeichen mit einer Taschenlampe: Lightning Feedback.

  • Wenn jemand im Zuschauerraum eine Wortmeldung zur aktuellen Diskussion hat, dann leuchtet er die Moderation direkt an. Die Moderation gibt ein Zeichen, dass sie verstanden hat und sagt deutlich vernehmbar "Wortmeldung!". Der Boxer sagt dann noch seinen Satz fertig und macht eine Pause, woraufhin die Moderation ein Mikrofon übergibt und den Zuhörer bittet, seinen Standpunkt darzulegen. Bei mehreren Wortmeldungen kann die Moderation mit "Wortmeldung Eins" usw. einen Zuhörer nach dem anderen zu Wort bitten. Nach jeder einzelnen Wortmeldung können angesprochene Personen antworten.
  • Wenn man nicht zufrieden ist mit der Art, wie einer der Boxer (oder ein Zuhörer mit einer Wortmeldung) diskutiert, wenn er den anderen nicht zu Wort kommen lässt, dann kann man ihn direkt anblinken. Wenn einer auf der Bühne sitzt und es blinkt heftig aus dem Zuschauerraum, dann muss die Moderation darauf eingehen.
  • Wenn der aktuelle Sprecher keine Pause macht und einfach weiter redet, kann die Moderation der Tontechnik ein Zeichen geben und das Mikro des "Boxers" wird stummgeschalten.
  • Wenn man einer Meldung zustimmt, zeigt man dies durch klatschen.

Strafen für Fouls

Wenn jemand ein Foul begeht (sofort erkennbar an der Stimmung im Publikum), gibt es folgende Strafen:

  • Wenn jemand einen Untergriff setzt, wenn er ein rhetorisches Foul begeht, dann können die Zuhörer ebenfalls den Boxer direkt anleuchten/anwinken. Die Strafe für so ein Foul ist, dass der Boxer danach für zwei Minuten nur mit der Spitze des Zeigefingers zwischen den Zähnen weiter argumentieren darf.
  • Wenn jemand ein schweres Foul begeht, muss er zusätzlich Schwimmflügerl tragen. Auch die "ungehobelten Zuschauer Piraten" sollen diese Strafe erhalten und an die "Reling"/Wand und die "Strafe" absitzen.
  • Missbraucher des "Signal Licht", erwartet die gleiche Strafe
  • Ein schweres Foul wird vom Publikum befunden. Es ist dann so, dass die meisten Piraten ihre Taschenlampen mit "Direkt Signal" den "Boxer" anleuchten/anwinken und "Foul" rufen.

Abstimmungen

Die Abstimmung erfolgt auch mittels Lightning Feedback: Die Moderation fragt, nach den Blitzen für den einen "Boxer" (die Zustimmenden Piraten zeigen dies mittels leuchtender Taschenlampe) und dann werden die Blitze für den anderen "Boxer" abgefragt.

Der Zeitpunkt für die Abstimmung wird festgelegt dadurch, dass sich die Boxer voneinander wegdrehen oder dass das Publikum "Aufsteht"/herumgeht. (Mehrheitsentscheid) - dann zum ende kommen.


Schenakel

Das Schenakel ist ein Debattierplatz und hat einen Durchmesser von 2m, wobei der Mindestabstand mindestens 50cm Intimzone zwischen den Diskutanten eingehalten werden sollte. Der Abstand zum Publikum beträgt mindestens 1,5m. Zur Verfügung stehen den Debattierern zwei Sitzgelegenheiten im Schenakel.


Themen-Ideen

Hier einige Themen als Inspiration:

  • Kernthemen
  • BGV-Themen
  • Ganz neue Themen
  • Direkte Demokratie
  • Urheberrecht
  • Patente
  • Privatsphäre
  • Freie Bildung
  • SMG
  • BGE

Aufzeichnungen

Bitte überlegt genau, welche Aufzeichnen ihr anlegt und veröffentlicht. Pirate Boxing dient vor allem der Weiterentwicklung der Gruppe und dem Üben von Diskussionskultur. Prinzipiell sollte nur aufgezeichnet werden, wenn beide Boxer sich damit einverstanden erklären und zusätzlich die Zuhörerschaft dazu befragt wurde und sich im Großen ebenfalls einverstanden erklärt. Wenn jemand keinesfalls aufgezeichnet werden möchte, kann er sich auch im Hintergrund halten.

Grundsätzlich sollte gelten, wenn es keine wirklich übermäßige Zustimmung gibt, wird auf Aufzeichnungen verzichtet.

Variante

Das Publikum erhält Voting-Cards, auf der einen Seite steht: +1, auf der anderen steht #fail. Gevotet wird nach jedem Argumentationsschlagabtausch. Jeder Besucher darf vor dem PirateBoxing eine Frage auf einen Zettel schreiben, die dann in eine Question-Box gegeben werden. Aus der Questionbox, zieht der Schenakelrichter nach jedem Argumentationsschlagabtausch eine Frage, insgesamt 10x. Jeder Diskutant hat insgesamt 3 Minuten Zeit die Frage mit einem Argument zu beantworten. Danach wird gevotet. Die einfache Mehrheit entscheidet. Ist die Mehrheit auf +1 1UP, bekommt der Gewinner einen Punkt, bei #fail 0 Punkte. Insgesamt können 10 Punkte erreicht werden. Bei Gleichstand darf eine Frage aus dem Publikum kommen, wobei die die Debatte jetzt jeweils nur 1 Minute dauert.

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