Hanfwandertag Truck Power

Ein Truck, der aus einem Menschenmeer herausragt, ist nicht zu übersehen und ein hübsches Motiv für ein Foto. Daher bietet ein Truck den besten Rahmen für Ansprachen und um dem Publikum Logos und Slogans aufzudrängen. Für Präsenz am Protest ist ein Truck besser als ein Banner, denn für die Leute gibt es gute Gründe auf den Truck zu gucken:

• Show-Einlagen
• Werbegeschenke
• Ansprachen
• Truck ist in Bewegung und riesengroß

Trucks sind das wichtigste am Hanfwandertag, denn ein Truck ist ein Kanal, in erster Linie für Ansprachen für Legalisierung von Cannabis. Daneben transportiert der Truck Musik, Embleme und Sprüche. Wie auf (fast) jedem Kanal teilt sich das Programm in Unterhaltung und Werbung, aber am Hanfwandertag ist der Übergang fließend:

• Logos von Sponsoren sind zweifellos Werbung
• Musikeinlagen sind zweifellos Unterhaltung
• Musik-Nummern mit Legalisierungsappellen oder satirischer Aufbereitung sind Werbung für Legalisierung UND Unterhaltung
• Ansprachen zum Thema Cannabis sind Werbung für Legalisierung und im besten Fall gute Unterhaltung

Da Sendezeit und Werbeflächen am Truck begrenzt sind und letzten Endes genau das Gut, das Sponsoren und Veranstalter mit dem Truck und dem ganzen Hanfwandertag kaufen, sind genaue Abmachungen erforderlich, um Größe und Platzierung der Banner und um die Verteilung von Werbegeschenken genau zu regeln. Das hilft, Enttäuschungen und Eifersüchteleien zu vermeiden.

Bei einem üblichen "kommerziellen" Event kostet die Teilnahme etwas, weil die Veranstalter Gewinn machen wollen und ihr Geld eben von den "Ausstellern", den Sponsoren bekommen -- Firmen, die um Kunden und für Produkte werben. Auch der Hanfwandertag hat diesen Aspekt, aber nicht nur diesen. Der Hanfwandertag will nicht den Gewinn maximieren, sondern die Wucht seiner Teilnehmer. Der Hanfwandertag ist Protest und Solidarkundgebung zu einer geächteten Pflanze und einem geächteten Rausch. Wer sich mit seinem Gesicht, seinem Namen, seinem Logo, seiner Firma, exponiert und zum geächteten Blatt bekennt, der macht umgekehrt für Legalisierung Werbung. In einem erfundenen Extrembeispiel würde die ehrwürdige Ärztekammer mit eigenem Truck erscheinen, dicht gefolgt vom Chor der singenden Verfassungsjuristen des Innenministeriums. (Das würde sehr viele Zuschauer vom Blatt und seiner Legalisierung überzeugen.) In anderen Worten: auch politische Organisationen sind am Hanfwandertag willkommen, um Schulter an Schulter mit den Hanfmenschen und Kiffern zu marschieren, Flagge zu zeigen und den Druck der Straße zu erhöhen. Warum soll so eine Teilnahme etwas kosten? Warum soll man einen Marmeladefabrikanten zur Kasse bitten, der am Hanfwandertag mit seinem Firmennamen am Banner auftaucht, um zu zeigen, der den guten Namen seines Unternehmens auf den Hanfie bringt?